Oft werde ich gefragt: Warum lebst du vegan? Eine berechtigte Frage, wuchs ich doch mit der Essensüberzeugung auf, dass Fleischessen „normal, natürlich, notwendig“ ist. Eine Meinung, die mir von klein auf anerzogen und von mir selten hinterfragt wurde. Bis vor 3 Jahren, als ich meinen Lebensstil von einem auf den anderen Tag umstellte. Der Umwelt, den Tieren und meinem Körper zu liebe. Heute schreibe ich diesen Beitrag, um Vorurteile abzubauen und aufzuzeigen, was sich hinter meiner Entscheidung verbirgt.
Eines vorweg: ich möchte niemanden bekehren. Ich möchte niemanden mit einem Schnitzel gegenüber sitzen und sagen: „Na, wie schmecken dir deine Leichenteile?“ Bin ja kein Ungustl. Ich finde das unsinnig und es bringt nichts. Wir alle sind freie Menschen und jeder von uns kann für sich selber entscheiden. Ich kann höchstens einen Denkansatz liefern, indem ich über meine eigenen Erfahrungen spreche. Denn eines ist klar: Jährlich nehmen wir eine Tonne Lebensmittel in uns auf – das macht einen großen Unterschied. Für uns selber, die Umwelt, die Tiere und den Menschen im Allgemeinen. Und hier hat für mich meine vegane Lebensweise dazu beigetragen genauer hinzuschauen, und das nicht nur beim Essen, sondern einer Vielzahl an Lebensbereiche.
Was ich zum Schluss noch sagen möchte: Vegan zu werden ist ein Prozess, in dem man immer bedachter wird. Ich selbst lerne Tag für Tag dazu. Dabei stellen sich mir viele Fragen, auf die ich zum Teil noch keine zufriedenstellenden Antworten gefunden habe. Denn auch wenn der Begriff „vegan“ darüber informiert, dass keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs enthalten sind, so sagt er noch nichts darüber aus, woher das Produkt stammt, wie es hergestellt wird und ob es BIO, Fair Trade oder gesund ist. Grund genug, genauer hinzusehen und zu hinterfragen.